Der Prophet Muhammad und die Kraft von 30 Männern



Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Vorwurf
Es ist uns weitaus bekannt, dass die Islamkritiker sich über verschiedene Überlieferungen über den Propheten Muhammad lustig machen. Eines dieser Überlieferung handelt darum, dass ihm die Kraft von 30 Männern gegeben wurde. Dabei berufen sie sich auf verschiedene Überlieferungen.
In diesem Artikel möchten wir kurz auf diese Angelegenheit eingehen.

Die Überlieferungen
Diese Behauptung ist vor Allem durch eine Überlieferung des Anas bin Malik bekannt geworden, welche lautet:

حَدَّثَنَا مُحَمَّدُ بْنُ بَشَّارٍ، قَالَ حَدَّثَنَا مُعَاذُ بْنُ هِشَامٍ، قَالَ حَدَّثَنِي أَبِي، عَنْ قَتَادَةَ، قَالَ حَدَّثَنَا أَنَسُ بْنُ مَالِكٍ، قَالَ كَانَ النَّبِيُّ صلى الله عليه وسلم يَدُورُ عَلَى نِسَائِهِ فِي السَّاعَةِ الْوَاحِدَةِ مِنَ اللَّيْلِ وَالنَّهَارِ، وَهُنَّ إِحْدَى عَشْرَةَ‏.‏ قَالَ قُلْتُ لأَنَسٍ أَوَكَانَ يُطِيقُهُ قَالَ كُنَّا نَتَحَدَّثُ أَنَّهُ أُعْطِيَ قُوَّةَ ثَلاَثِينَ‏.‏ 

وَقَالَ سَعِيدٌ عَنْ قَتَادَةَ إِنَّ أَنَسًا حَدَّثَهُمْ تِسْعُ نِسْوَةٍ‏.‏

Qatada berichtete:
Anas bin Malik sagte: „Der Prophet () pflegte es, während des Tages und der Nacht all seine Frauen in einer Runde zu besuchen und sie waren elf in ihrer Zahl.“ Ich fragte Anas: „Hatte der Prophet () die Kraft dafür?“ Anas antwortete: „Wir pflegten zu sagen, dass dem Propheten () die Stärke von 30 (Männern) gegeben wurde.“ Und Sa`id sagte bei der Autorität des Qatada, dass Anas ihm lediglich über neun Frauen berichtete (nicht elf).
(Sahih al-Bukhari, Band 1, Buch 5, Hadith 268)
Diese Überlieferung ist zweifelsfrei authentisch. Man sollte hinsichtlich dieser Thematik jedoch aufpassen, da es unauthentische Berichte und Überlieferungen hierzu gibt. Einige dieser Überlieferungen über den Gesandten Allahs () werden sogar als Erfindungen angesehen. Ein Beispiel dessen ist die angebliche Aussage des Propheten: „Gabriel brachte einen Kessel, von dem ich aß und mir wurde die Kraft sexuellem Geschlechtsverkehrs gleich vierzig Männern gegeben.“ Siehe Ibn Sa’d, Kitāb al-Tabaqāt al-Kabīr, übersetzt von S. Moinul Haq (New Delhi: Kitab Bhavan, 2009) Band 1, 439. Für eine kritische Bewertung dieser Überlieferungen sind empfehlenswert: al-Albani, Nasir al-Din, Silsala al-Aḥādith al-Ḍa’īfa wa al-Mawḍu’a, (Riyadh: Dar al-Ma’rif, 1992) Nr. 1685-1686, 4126 und Al-‘Asqalāni, Ibn Hajar, al-Maṭālib al-‘Aliya, überarbeitet von Sa’d bin Nasir al-Shathri et al. (Riyadh: Dar al-Asima, 2000) Band 15, 619-621

Was die Hadithe aussagen
Der authentische Hadith des Anas bin Malik sagt aus, dass sich die „Stärke von dreißig Männern“ auf die Kraft der Intimität bezieht. Jedoch sollte hier angemerkt sein, dass sein Bezug dieser Tatsache auf die nächtliche Runde des Propheten nicht richtig ist, da der Prophet nicht mit all seinen Frauen an einem Tag den Verkehr vollzog, sondern dass jede Frau ihren Tag hatte und der Prophet an jenem Tag nur mit der einen bestimmten Frau zu verkehren pflegte. Dies wurde bereits im folgenden Artikel erklärt: Der Besuch des Propheten bei all seinen Frauen in einer Nacht - wann und warum?
Nun kommen wir zu der Frage, nach der sich der Leser dieses Artikels womöglich sehnt, undzwar, ob diese Aussage des Anas bin Malik bedeutet, dass der Prophet ein Frauenheld bzw. sexuell sehr aktiv und ständig lüstern war.
Diese Frage lässt sich leicht erklären, indem man einfach über diese Angelegenheit nachdenkt. Der Prophet () hatte während seiner Lebenszeit zur gleichen Zeit 11 Frauen, was wir im folgenden Artikel klar gestellt haben: Grundlegende Daten zu den Ehen des Propheten (kommt noch!). Nun - der Qur'an erlaubt es dem Mann, vier Frauen zur selben Zeit zu haben, d. h. er konnte maximal die ehelichen Rechte von 120 Frauen erfüllen, obwohl er nicht mehr als 9 Frauen und 2 Konkubinen zur selben Zeit hatte.
Dies schlägt den Spott der christlichen Missionare zurück und zeigt uns, dass der Gesandte Allahs sehr viel Kontrolle über sich selbst hatte.
Selbst wenn wir von einer außerqur'anischen Auslegung der ehelichen Kraft ausgehen würden, d.h. der Mann nur die Kraft für eheliche Rechte einer einzelnen Frau (Monogamie) hat, so würde dies bedeuten, dass der Prophet die Kraft für 30 Frauen hatte, wobei er nur 11 zur selben Zeit hatte. Diese Annahme zeigt ebenso, dass der Prophet in Anbetracht des geschlechtlichen Verkehrs sehr enthaltsam und nicht lüstern war, da seine Anzahl an Frauen 1/3 von seiner eigentlichen Kraft ausgemacht haben.

Männliche Kraft in der Bibel
Ganz anders sieht es in der Bibel aus. Wir sehen, dass der König Salomo 700 Frauen und 300 Konkubinen hatte:
1. Könige 11:3
3 Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz.
Wir wissen, dass der König Salomo bei den Christen eine hoch angesehene Person ist. Wie erklären sie uns, dass Salomon 1000 Frauen hatte? Rein rechnerisch müsste er die Kraft von 1000 Männern gehabt haben (Rechnung gemäß Monogamie) und 250 nach qur'anischer Rechnung (maximale männliche Kraft entspricht vier Frauen). Wieso lachen, verhöhnen und verspotten die Christen nicht den König Salomo wegen dieser Sache? Ist das Doppelmoral, Unehrlichkeit oder Unachtsamkeit? Die Antwort auf diese Frage ist jedem selbst überlassen.

Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man sagen, dass die christlichen Missionare aufgrund dessen, dass sie über bestimmte Sachverhältnisse nicht richtig nachdenken, sondern lediglich den Propheten Muhammad schlecht darstellen wollen, wieder mit schlechten Karten da stehen.

2 Kommentare:

  1. Dein Unverständnis ist (mal wieder) sehr gut zur Schau gestellt worden. Erstens, Muhammad verkehrte sehr wohl mit allen seinen Frauen in einer Nacht, siehe Sahih al Bukhari Nr. 275.
    Zweitens, deine Erklärung zur Enthaltsamkeit des Propheten macht überhaupt keinen Sinn. Um ehrlich zu sein verstehe ich nicht mal, auf was du hinaus willst. Im Grunde hast du mit diesem Artikel überhaupt nichts erklärt.
    Drittens, zu dem Punkt mit der Bibel. Das Thema ist der Islam, nicht das Christentum. Somit stellt das einfach nur eine Änderung des Themas dar. War dir der Artikel noch nicht lang genug, aber du hattest keine Argumente mehr? Kein Problem, einfach auf die Bibel ausweichen. Aber um dein Argument trotzdem anzusprechen: Kontext! Ja, die Lieblingsausrede von Muslimen wenn es um den Koran geht kann auch hier verwendet werden. Die Bibel macht in diesem Kapitel unmissverständlich klar, dass Salomos Aktion eine Sünde war und von Gott bestraft wurde. Vers 9-10 (welche du komischerweise nicht zitiert hast) sagt: "Da wurde der Herr zornig über Salomo, weil sein Herz sich abgewandt hatte von dem Herrn, dem Gott Israels, der ihm zweimal erschienen war, 10 ja, der ihm gerade wegen dieser Sache das Gebot gegeben hatte, daß er nicht anderen Göttern nachwandeln solle; aber er beachtete nicht, was ihm der Herr geboten hatte."
    Der Herr verurteilt dieses Verhalten Salomos und bestraft ihn dafür, ist dies bei Muhammads Verhalten auch der Fall gewesen?
    Außerdem wird Salomo wird im Christentum nicht als Vorbild gesehen und kein Mensch wird dazu aufgerufen, Salomo zu folgen, sondern Jesus. Muhammad hingegen wird als Vorbild aller Muslime angesehen. Soviel dazu.

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    1. Hallo.

      Verkehrte der Prophet mit all seinen Frauen in einer Nacht?

      http://khalidmusawwir.blogspot.com/2018/11/der-besuch-des-propheten-bei-all-seinen.html?m=1

      Durch die Enthaltsamkeit des geehrten Propheten soll gezeigt werden, dass er weder lüstern war, noch sexuellen Begierden nachgegangen ist, was die Missionare in Hinsicht auf diese Überlieferung behaupten.

      Das Thema ist nicht das Christentum sondern der Islam, stimmt, aber wer behauptet diese Sachen? Christliche Missionare... es ist fair, darauf hinzuweisen, dass etwas, was sie dem Islam vorwerfen, tatsächlich in ihrer eigenen Schrift existiert.

      Deswegen wird oftmals am Ende des Artikels ein „lasst mich den Spieß umdrehen“ angehängt, um die Doppelmoral der Missionare aufzuzeigen.

      In der Bibelpassage, die du zitiert hast, bestraft Gott Salomo, weil er dadurch anderen Göttern nachgegangen ist. Wieso sollte Gott Muhammad strafen, wenn das bei ihm nicht der Fall gewesen ist, sondern seine Ehefrauen Mütter der Gläubigen sind?

      Es geht hier auch nicht darum, wer als Vorbild angesehen wird, sondern wie mit den Persönlichkeiten umgegangen wird. Muhammad wird ständig als sexsüchtiger Mensch dargestellt, weil er über 10 Frauen hatte, aber Christen werden niemals Salomo verspotten, auslachen, beleidigen, weil er 1000 Frauen hatte. Das ist der Punkt.

      Alles in allem deckt der Artikel die Doppelmoral der christlichen Missionare auf, was das Thema angeht.

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